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Traumhafte Hotelnächte

Von Arvenkissen über Merlot-Bäder bis zu übergrossen Betten: Was Hotels heute für einen möglichst umfassenden Schlafkomfort anbieten.

Wir kennen es alle: Erholsamer, guter Schlaf kann wahre Wunder bewirken. Ausgeruht und mit neuer Energie in den Morgen zu starten, kommt unserem Wohlbefinden zugute und hat einen beträchtlichen Einfluss darauf, wie unser Tag verläuft. Nicht nur zuhause gilt deshalb für viele das Motto: «Schlafen ist die beste Medizin»; gerade auch an Übernachtungen in Hotels haben die Gäste hohe Erwartungen, schliesslich gehört Schlafkomfort zu den Kernkompetenzen der Beherbergungsbranche. In seiner Studie «Die Zukunft des Schlafens. Neue Märkte in der Always-On-Gesellschaft» geht das GDI Gottlieb Duttweiler Institute auf die Stellung des Schlafes «im Zeitalter der 24/7-Gesellschaft» ein, in welcher «guter Schlaf rar und deshalb wertvoll ist.» Dabei sei eine Auszeit für viele begehrenswerter als eine teure Anschaffung.

Das Bett sei dabei aber nur ein Element bei der Vorstellung es perfekten Schlaferlebnisses – auch Faktoren wie Geräuschpegel, Temperatur, die Verfügbarkeit von Frischluft oder die Option, das Zimmer zu jede Zeit komplett abzudunkeln, gehören dazu. Mit welchen Angeboten und Initiativen Hotels ihren Gästen zu einem tiefen, gesunden Schlaf verhelfen wollen, zeigen aktuelle Beispiele aus Schweizer Betrieben.

Wohltuende Kissen

In Hotels der Vier- und Fünf-Sterne-Kategorie ist es meistens ganz selbstverständlich: Das «Pillow Menu», also ein Kissenangebot mit verschiedenen Varianten, aus dem der Gast nach ganz nach seinen Bedürfnissen dasjenige mit seiner präferierten Füllung auswählen kann. Nackenrollen, Hirse- oder Allergikerkissen etwa sind häufig in solchen Menüs zu finden – immer öfter bekommen sie nun aber neue Mitbewerber um die Gunst des Gastes.

Im Maiensässhotel Guarda Val in Sporz/Lenzerheide zum Beispiel gehören Kissen gefüllt mit Arvenholzspänen dazu. verschiedenen wissenschaftlich-empirischen Studien zufolge soll Arvenholz und insbesondere sein Duft eine wohltuende, positive Wirkung haben und das Herz beruhigen – und pro Nacht zu bis zu 5000 Herzschlägen weniger führen. Daneben passt Arven zum Interiorkonzept und zur warmen Chaletatmosphäre des Vier-Sterne-Superior-Hauses.

Im Grand Hotel Villa Castagnola in Lugano gehört zum Kissenmenu aus Memory-Kissen, das sich dank elastischem Viskoseschaum der Kopfform anpasst, über Baumwollkissen bis zur Nackenrolle auch ein Wollkissen dazu. Das hat mit der unmittelbaren Nähe des Fünf-Sterne-Superior-Betriebs zu Italien zu tun: In vielen südländischen Ländern werden nämlich schmale, harte Wollkissen für einen guten Schlaf bevorzugt. Die Kissen in der Villa Castagnola sind komplett mit Schafwollte gefüllt und mit einem Baumwollbezug überzogen.

Richtige Gutenachtmusik

Im Le Grand Bellevue Gstaad gehört es fest zum Turn-Down-Service dazu, dass das Housekeeping klassische Musik einstellt und die Lichter bis auf die Nachttischlämpchen löscht. Wenn die Gäste nach einer Massage oder einem Verdauungsspaziergang zurück ins Zimmer kommen, soll so direkt eine entspannte und ruhige Atmosphäre herrschen, damit die schlaffördernde Melatoninproduktion nicht gehemmt wird. Die Hausangestellten stellen jeweils einen Radiosender, der ausschliesslich Klassische Musik spielt, ein. Hier ist das Programm jeweils so gestaltet, dass das Programm abends beruhigende Musik bietet.

Baden im Merlot

Das Castello del Sole Resort & SPA in Ascona hat mit dem «Terreni alla Maggia» seinen eigenen, 150 Quadratmeter grossen Landwirtschaftsbetrieb, zu dem auch ein Rebberg gehört. Im Fünf-Sterne-Superior-Betrieb können die Gäste den hauseigenen Wein aber nicht nur trinkend geniessen – dieser kommt sogar auch in verschiedenen Spa-Anwendungen zum Einsatz. Zur Vinoaqua-Therapie zum Beispiel gehört ein beruhigendes Bad in Merlot – denn die beruhigende Wirkung wird den roten Trauben nicht nur im Glas nachgesagt. Und wer ob all der Entspannung am nächsten Tag wieder einen Kick braucht: Das Castello del Sole bietet auch vitalisierende Chardonnay-Bäder an.

Yogamatten für alle

Für viele gesundheitsbewusste Menschen, die Körper und Seele in Balance halten möchten, ist Yoga heute längst mehr als ein Lifestyle-Trend. Vielmehr gehört das Praktizieren fest in den Tagesablauf dazu und ist Teil der Bewegungsroutine. In den Häusern der Hotelgruppe Sorell Hotels ist seit Ende Juni 2018 jedes Zimmer mit einer Yogamatte ausgestattet als Mehrwert, der auch zu einem guten Schlafkomfort beitragen soll. So können die Gäste jederzeit nach Lust und Laune selbst praktizieren; auch eine Illustration zu einer Entspannungsübung gehört dazu.

Smarte Decken

Wie man sich bettet, so liegt man – dazu gehört auch die Art der Decke. Im Falle des Deltapark Vitalresorts in Gwatt am Thunersee ist dies ein Edelhaar-Duvet aus der Wolle der Rinderat Yak. Die Füllung aus einer Mischung von Yakhaar und Pflanzenfasern reguliert die Feuchtigkeit auf natürliche Weise und führt so sommers wie winters zu einem besonders trockenen Bettklima. So soll der Hotelgast im Vier-Sterne-Superior-Betrieb sich auch klimatisch entspannen und besser regenerieren können. Hoteldirektor Mirco Plozza persönlich hat die Duvets übrigens während mehrerer Wochen selbst getestet, um auf den Temperaturkomfort zu achten.

Betten für Beinfreiheit

Welche Bettlänge ist lang genug? Bei den massgefertigten Box-Spring-Betten im Lenkerhof Gourmet Spa Resort an der Lenk sind dies nicht weniger als 210 Zentimeter. Die Überlänge, welche die Zimmergrösse im Lenkerhof zulässt, komme laut dem Fünf-Sterne-Superior-Haus bei den Gästen sehr gut an Man habe in den letzten Jahren generell beobachtet, dass die Gäste immer grösser würden und damit verbunden oft auch schwerer – deshalb fiel die Entscheidung, alle Betten in Überlange anzubieten. So haben auch grössere Gäste wortwörtlich genügend Raum für einen guten und erholsamen Schlaf.